Die Lust am Bösen

Warum Gewalt nicht heilbar ist

Anfang der neunziger Jahre war Eugen Sorg als Rotkreuz-Delegierter im auseinanderbrechenden Jugoslawien. Die alltäglichen Grausamkeiten und die Kaltblütigkeit, mit der die Täter davon erzählten, waren für Sorg ein Schock – und liessen ihn nicht mehr los. Als Reporter reiste er in Bürgerkriegs- und Krisenregionen, nach Afghanistan, Angola, Somalia, Liberia, Eritrea, in den Jemen, in den Sudan, nach Kolumbien.

Überall erlebte er, wie leicht und bereitwillig Scham und Gewissen ausser Kraft gesetzt werden können. Nun hat Sorg seine Beobachtungen aufgeschrieben. Er vergleicht sie mit sinnlosen Gewalttaten in München, Kreuzlingen, Berlin und fragt, warum die Erklärungsversuche von ethnisch-religiösen Konflikten, postkolonialen Traumata, zerrütteten Familien, ökonomischer Benachteiligung nicht ausreichen.

Aus seinen brillant geschriebenen, sehr konkreten und erschreckenden Erfahrungen zieht Sorg den Schluss. Es gibt die Lust am Bösen. Als eine eigenständige, irrationale und mächtige Kraft.

«Der Journalist Eugen Sorg hat nach Jahren, die er als Reporter in Kriegen verbracht hat, ein bemerkenswertes Buch geschrieben. Es heisst ‹Die Lust am Bösen›.»

«Frankfurter Allgemeine Zeitung», Philip Eppelsheim, 25. August 2012

Henryk M. Broder schrieb über Sorgs Buch «Die Lust am Bösen», in dem Sorg erklärt, Massaker gebe es nicht aus ideologischen Gründen oder Rache, sondern aus Habgier und purer Freude am Töten: «Mit solchen Thesen bringt Sorg die Debatte um die Natur des Menschen auf den Boden der Realität zurück, nachdem sie viel zu lange im Puppenhaus der Gesellschaftswissenschaften geführt wurde. Er unterscheidet nicht zwischen Führern und Verführten, wie es Theologen, Soziologen und Psychologen tun, er diagnostiziert ‹die Lust am Kampf an sich, die Freude an der Zerstörung, am verheerenden Racheschlag, am gelungenen Beutezug›. Denn: ‹Hinter dem Bösen steckt keine Pathologie, keine Verzweiflung, keine Rache für erlittenes Unrecht. Hinter ihm steht nichts anderes als die Entscheidung, Böses zu tun.›»

«Die Weltwoche», Henryk M. Broder, 10/2011

«Sorgs Belege für die brutalen Potenzen des Gattungswesens (Mensch, E.S.) sind erdrückend. Sorgs Buch steht in der besten Tradition einer Kritik an Illusionen und Klischees.»

«Die Welt, Wolfgang Sofsky, März 2011

«Sorgs Beobachtungen sind treffend, seine Analysen messerscharf und überzeugend. Aber auch schmerzhaft, weil sie die Frage nach der wirkungsvollen Gegenwehr offenlassen.»

«NZZ am Sonntag», Urs Rauber, 30. Januar 2011

«Ich habe Sorgs Brandrede mit Gewinn gelesen, lade also dazu ein, sich mit ‹Der Lust am Bösen› auseinander zusetzen. Zudem: Schreiben kann der Mann.»

«ARD Morgenmagazin», Thomas Schindler, 30. März 2011

«Noch nie hat jemand so unumwunden seine Erkenntnis drucken lassen. Man spürt, dass sie Eugen Sorg deprimiert hat. Nun will  er aufklären. Sorg wird reichlich Widerspruch ernten. Aber seine Argumente sind stark.»

«Lübecker Nachrichten», Roland Mischke, 20. April 2011

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